Osteopathie als ganzheitliche Medizin
Die Osteopathie wird im Mutterland USA seit mehr als 130 Jahren erfolgreich ausgeübt. Bei uns ist die Osteopathie eine noch recht junge Medizin. Sie ist keine alternative, sondern eine ergänzende Form zur Schulmedizin. Sie ist keine Notfallmedizin und auch kein Allheilmittel. Schwerwiegende Erkrankungen wie Krebs, akute Infektionskrankheiten, schwere psychische Störungen und Tumore gehören stets in die Hand eines Arztes.
Entwicklungsgeschichte der Osteopathie
Später änderte Dr. Still seine Ansicht und erkannte, dass nicht nur Knochen, sondern auch das Verbindungsgewebe zwischen Organen, Muskeln, Sehnen und Bänder durch eingeschränkte Beweglichkeit für Dysfunktionen sorgen kann. Durch gezielte Mobilisation und Reponierung der gestörten Teilbereiche konnte er seinen Patienten große Linderung bzw. Heilung verschaffen.
Dr. Still erklärte seine Behandlungserfolge folgendermaßen: Der Körper besteht aus mehreren Einzelsystemen, die in sich selbst und miteinander harmonieren müssen. Stört etwas diese Harmonie, so muss der Körper, um weiter existieren zu können, die gestörte Stelle/Funktion schützen und sich mit einem Ersatzmechanismus weiterhelfen.
Der Osteopath ist in der Lage kleinste Bewegungen im Körper zu fühlen und zu interpretieren. Er arbeitet sich von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des gesamten Organismus ein. Hierzu untersucht der Osteopath alle drei Systeme des menschlichen Körpers:
Die drei Systeme der Osteopathie
Bewegungsstörungen von Muskeln, Bändern, Kapseln oder im knöchernen Bereich z. B. der Wirbelsäule, beeinflussen den ganzen Körper und somit auch das Nervensystem. Darunter leidet das reibungslose Zusammenspiel der Nerven. Die daraus resultierenden Folgen betreffen immer den ganzen Körper! Oft entstehen Schonhaltungen, die zu Veränderungen in der Körperstatik führen und dann erneute Beschwerden auslösen können.
Wir Osteopathen diagnostizieren vorhandene Verspannungen und Gelenksblockaden am gesamten Bewegungsapparat, wir lösen und entkrampfen diese ganz gezielt. Dadurch wird es dem Körper ermöglicht, eine lang eingehaltene Schonhaltung wieder zu verlassen. Es kommt zu einer Verbesserung der Durchblutung und der Haltung.
Typische Anwendungsbereiche sind zum Beispiel: Wirbelsäulenbeschwerden, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bandscheibenprobleme, Gelenkbeschwerden, Gelenksverschleiß (Arthrose), Tennisellenbogen, Knie- und Fußbeschwerden, Karpaltunnelprobleme, Schleudertrauma, bestimmte Formen von Schwindel.
Organsystem – Viszerales System
Veränderungen an einem Organ durch Narben, Senkungen, Verklebungen oder Stauungen führen zu einer Spannungserhöhung der Organhülle. In dieser Organhülle verlaufen die Gefäße und Nerven des Organs. Spannungen in der Organhülle können somit die Gefäße und Nerven tangieren, dadurch können Funktionsstörungen des Organs auftreten.
Das Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, ursächliche Krankheitsfaktoren abzuschwächen oder wenn möglich aufzulösen. Der Osteopath behandelt also nicht das Organ selbst, sondern dessen Aufhängung und Hülle, für eine Verbesserung der Blut- und Nervenversorgung.
Typische Anwendungsbereiche sind z. B. Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Verwachsungen oder Beschwerden nach Bauch- und Brustkorboperationen, Nahrungsunverträglichkeiten, Darmeinstülpungen, Inkontinenz, Menstruationsbeschwerden, Beschwerden in den Wechseljahren, Infertilität nach gynäkologischen Operationen, chronische Blasen- und Harnwegsentzündungen, Nieren- und Prostatabeschwerden …
Craniosacrales System
Typische Anwendungsbereiche sind z. B. Migräne, Hörsturz, Ohrgeräusche (Tinnitus), Lernstörungen, Zahnfehlstellungen, Kiefergelenksbeschwerden, chronische Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündungen, chronische Mittelohrentzündungen, stressabhängige Verspannungssymptome, Unterstützung bei kieferorthopädischer Behandlung.
Die Harmonie zwischen diesen drei Systemen ist für die Vitalität des kompletten Organismus wichtig, da sie über Gefäße, Nerven und Faszien (Umhüllung von Muskeln, Organen, etc.) eng miteinander in Verbindung stehen.
Eine erhöhte oder ungleiche Spannung in einer Körperstruktur hat eine Funktionseinschränkung der betroffenen Struktur und der daran angrenzenden Gebiete zur Folge. Der Körper versucht dies auszugleichen, was zu unterschiedlichen (Krankheits-) Symptomen, auch in entfernteren Regionen führen kann.
Die osteopathische Untersuchung und Behandlung findet überwiegend manuell statt. Ziel der osteopathischen Untersuchung ist es, die Ursachen für die aktuellen und chronischen Beschwerden des Patienten zu finden, um diese Probleme dann ursächlich (osteopathisch UFK.‘s) zu behandeln. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, durch Korrektur dieser Ursachen die UFK. aufzulösen. So kann der Körper des Patienten seine Selbstheilungskräfte aktivieren und seine mechanische, chemische, psychische, (und energetische) Integrität wiederherstellen.
Gesundheit aus osteopathischer Sicht bedeutet, dass der Körper auf allen Ebenen harmonisch zusammenspielt und sich alle Körperstrukturen in einem optimalen Zusammenhang befinden, einem Zustand der Homöostase.
Aus diesem Grund kann es keine „Kochrezepte“ zur Behandlung bestimmter Symptome geben, vielmehr muss jeder Patient in seiner Individualität erfasst und sein spezifisches Problem dann ebenso individuell behandelt werden. Hieraus ergibt sich unmittelbar die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen therapeutischen Fachrichtungen.
Für den Therapieerfolg ist ein Miteinander der verschiedenen Fachrichtungen der Schulmedizin, Osteopathen, Naturheilkunde, Heilmittelerbringer, Ernährungsberatung, Sportwissenschaftler, Psychologe etc. s. Netzwerk, Zirkel) unumstößliche Voraussetzung.
Typische Anwendungsbereiche der osteopathischen Behandlung
Parietales System (Bewegungsapparat)
• Bestimmte Formen von Schwindel
• Bandscheibenprobleme
• Gelenkbeschwerden
• Gelenksverschleiß (Arthrose)
• Karpaltunnelprobleme
• Knie- und Fußbeschwerden
• Kopfschmerzen
• Nackenschmerzen
• Rückenschmerzen
• Schleudertrauma
• Schulterschmerzen
• Tennisellenbogen
• Wirbelsäulenbeschwerden
Viszerales System (Organsystem)
• Sodbrennen
• Blähungen
• chronische Blasen- und Harnwegsentzündungen
• Darmeinstülpungen
• Infertilität nach gynäkologischen Operationen
• Inkontinenz
• Menstruationsbeschwerden
• Nahrungsunverträglichkeiten
• Nieren- und Prostatabeschwerden
• Verdauungsstörungen
• Verwachsungen nach Bauch- und Brustkorboperationen
• Wechseljahrbeschwerden
Craniosacrales System
• Migräne, Kopfschmerzen
• chronische Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündung
• Infektanfälligkeit
• Hörsturz
• Kiefergelenksbeschwerden
• Lernstörungen
• Ohrgeräusche ( Tinnitus )
• stressabhängige Verspannungssymptome
• Unterstützung bei kieferorthopädischer Behandlung
• wiederkehrende Mittelohrentzündungen
• Zähneknirschen
• Zahnfehlstellungen
• Erschöpfungszustände und Nervosität
Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.